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„Sieht schlimmer aus als es ist“, beruhigte mich meine Lektorin am Telefon, bevor sie die letzten, „kleinen“ Korrekturfahnen in die Post steckte. Ein paar „kleine“ Fragen seien ihr noch gekommen beim drölftausendsten Lesen. Es ist verrückt, wie viele „kleine“ Entscheidungen am lang ersehnten Ende des Buchprozesses noch zu treffen sind: Möchtest Du Eigennamen kursiv oder in Gänsefüßchen setzen? Social Media mit oder ohne Bindestrich schreiben? Anrede klein oder groß? 

Mich erinnerte das an unsere Haussanierung vor ein paar Jahren: Hatten Sie Wandfarbe 15/05 oder 16/05 für die Decken gewünscht? Sollen die Steckdosen matt oder glänzend, die Fugen hellgrau oder mittelgrau und die Rollläden von außen und innen oder nur von außen aufgearbeitet werden? Irgendwann kam bei mir der Punkt, an dem es mir eigentlich nur noch egal war und ich die Vorschläge der Fachleute nur noch abnickte. Jetzt hoffe ich mal, dass es so für den Roman genauso gut funktioniert wie damals bei der Renovierung 😉.